Dieses Wochenende haben wir unsere Wanderausrüstung eingeweiht und sind in das 4 bis 5 Autostunden entfernte Björkliden gefahren. In google.maps findet man das auch:
BITTE HIER KLICKEN. Auf der Fahrt dorthin haben wir erneut den Polarkreis überfahren (es ist ihm allerdings nichts geschehen) und sind ins Herz Lapplands eingedrungen.

Judith hängt an Lappland.

Ein Teil des Weges hat uns über die bekannten roten Straßen Schwedens geführt. Man könnte auch sagen, die Schweden hätten extra für uns den roten Teppich ausgerollt. Hihi.
Die erste Nacht haben wir in unserem neuen Zelt direkt zwischen Silverfallet (ein wunderschöner Wasserfall) und Torneträsk (ein riesiger See) verbracht.

Aussicht hinterm Zelt.

Aussicht vorm Zelt. Die Bergformation nennt sich Lapporten.

Am Seeufer gab so viele Steine, die zum Blatteln geeignet waren, dass wir eine halbe Stunde nichts anderes gemacht haben. Sehr lustig.
Wanderung: Am Tag darauf haben wir unsere Rucksäcke gepackt und sind in Richtung Låktatjåkko Fjällstation losgewandert.

Mit einer Wanderkarte bewaffnet gings also ab in die Wildnis.

Der Weg war zwar offiziell mit diesen lustigen Steinhaufen markiert, die ganz oben einen roten Stein tragen sollten, aber leider haben es die Schweden nicht ganz so genau genommen mit der Markierung, was dazu geführt hat, dass wir anfangs ein bisschen herumgeirrt sind.

Aber: Dem Bundesheer sei dank! Mit Karte und Kompass ist es dann auch ohne Markierung gegangen und wir haben zurück gefunden.

Auf unserem kleinen Umweg haben wir aber allerlei schöne Sachen gesehen. Wir mussten mehrmals stehen bleiben um einfach nur schauen zu können.

Wie man sieht ist die Schneeschmelze in Schwedens Bergen noch nicht abgeschlossen. Wir wissen allerdings nicht ob diese überhaupt zu einem Schluss kommt, bevor der nächste Schnee fällt.
Laut Wanderkarte waren auch mehrere wilde Gebirgsbäche zu überqueren. Beim ersten war noch eine Brücke eingezeichnet, von der aber nur noch das Fundament auf beiden Seiten des Flusses und eine Eisenstange übrig waren. Bei der Gelegenheit haben wir unsere "Sprunghaftigkeit" unter Beweis gestellt. Alle anderen Flüsse haben wir dann entweder über die vorhandenen Steine überquert oder sind ganz einfach durchgegangen, was sehr erfrischend war.

Diese kleinen Erfrischungen waren sehr erfreulich zwischendurch.
Bei unserer Mittagspause am Rande eines Flusses hat uns ein Rentier besucht, das unsere Anwesenheit mehrere Minuten lang einfach nicht bemerkt hat. Als es uns dann gesehen hat, ist es sofort losgezischt und zurück zur Herde gelaufen, die dann im Abstand von ungefähr einem Kilometer eine halbe Stunde lang auf einem Schneehang hin und her gelaufen ist. Böse Zungen behaupten ja, dass Rentiere nicht gerade mit Intelligenz gesegnet wären. (Wir distanzieren uns von dieser Aussage).

Dumm oder nicht dumm? Das ist hier die Frage.
Kurz nach dem Mittagessen sind wir dann bei einer Nothütte vorbeigekommen, in welcher es eine Säge, eine Axt, ein bisschen Birkenholz und Streichhölzer gegeben hat. Für Notfälle eben.

Glücklicherweise haben wir die Hütte nur besichtigt und mussten nicht darin überleben.

*schnarchhhhhrrrrrrhhhhh*
Da unser Weg mehrmals recht steil bergauf und auch wieder bergab ging und wir dadurch relativ viele Bruttohöhenmeter zu bewältigen hatten, waren gegen Ende der Route leichte Tendenzen von Müdigkeit zu erkennen. Betonung auf "leichte".
Geschlafen haben wir dann auf der Låktatjåkko Fjällstation, wo wir auch ein herrliches Abendessen bekommen haben. Vor dem Zapfenstreich haben wir noch die Sauna in Augenschein genommen. Sehr schön. Auch sehr heiss.

Sehr gemütlich und sehr teuer. Glücklicherweise hatten wir einen Gutschein für die Übernachtung. Es war auch so noch teuer genug.
Am nächsten Tag sind wir dann schnurstracks ins Tal gegangen (was auch 9 km Bergab bedeutet) und haben trotz Nebel noch einige schöne Gegenden zu Gesicht bekommen:

Einfach nur schön.

Das Tal hat ein bissi an "Das grosse Tal" aus der Kinderfilmreihe "In einem Land vor unserer Zeit" erinnert.
Danach sind wir wieder nach Hause gefahren. Ein kurzer Stop in Kiruna war aber noch drinnen. Jetzt sind wir meeeehr als müde. Gute Nacht! Und Aus!
Dani